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Die Haut

Die Haut stellt die äußere Begrenzung des Menschen zu seiner Umwelt dar. 

Mit einer Gesamtfläche von, je nach Größe und Gewicht des Individuums, zwischen 1.5 und 2 m² ist sie das größte Organ des Menschen. Ihr Aufbau ist in jeder Körperregion verschieden, was man schon an der unterschiedlichen Dicke der Haut erkennen kann:
Man vergleiche nur die Haut an Handflächen und Sohlen mit der Haut an der Innenseite der Oberarme. So verschieden die Haut in Abhängigkeit von der Region ist, so verschieden sind auch die an den entsprechenden Stellen auftretenden Hauterkrankungen.
Im Laufe des Lebens ändert sich die Hautbeschaffenhaut hinsichtlich ihres Feuchtigkeitsgehaltes, der Elastizität, der Aktivität von Talgdrüsen; Auswirkungen der Umwelt auf die Haut kommen zum Tragen, wie etwa die chronische Belastung mit Sonnenlicht. Die Haut verändert sich von der Babyhaut über die Haut in der Pubertät, und die Erwachsenenhaut hin zur Altershaut, und jede dieser Phasen hat ihre typischen Erkrankungsbilder.

Unsere Haut ist nicht nur eine Umhüllung des Körpers, sondern vielmehr ein kompliziertes Organ mit den verschiedensten Funktionen, welche in fein abgestimmtem Wechselspiel zueinander stehen. Einzelne Komponenten haben dabei verschiedene Funktionen, so dient z.B. das Schwitzen zum einen der Kühlung und Temperaturregulation, zum anderen aber auch der Befeuchtung und Quellung der Hornschicht, der Verteilung der Oberflächenlipide, welche als natürliche "Feuchtigkeitslotion" wesentlich für die Hautelastizität sind.
Die Funktionen der Haut lassen sich vereinfacht einteilen in:


SCHUTZFUNKTION

Darunter fällt zunächst der Schutz vor mechanischen Einwirkungen, wozu die Haut aufgrund ihrer hohen Elastizität zum einen und der enormen Zugfestigkeit zum anderen hervorragend geeignet ist. Auch chemischen Reizen gegenüber bietet die Haut Schutz durch die Hornschicht, ihre Dicke und den Fettfilm auf der Oberfläche sowie durch den sogenannten Säureschutzmantel (saurer pH-Wert der Hautoberfläche) und der daraus resultierenden Pufferkapazität.
Eine wichtige Funktion der Haut besteht im Schutz vor Austrocknung, dies wird besonders deutlich, wenn diese Funktion z.B. bei Verbrennungsopfern gestört ist und es über die Haut zu Flüssigkeitsverlusten bis zu 20 l pro Tag kommen kann. Die intakte Hautoberfläche schützt natürlich auch vor dem Eindringen von Krankheitserregern (Bakterien, Viren, Pilze etc), wobei unter anderem die genannten mechanischen, chemischen, aber auch immunologische Funktionen eine Rolle spielen.
Gegen die schädigende Wirkung von UV-Licht bietet die Haut zunächst Schutz durch Reflexion des größten Anteils des Lichts. Darüber hinaus schützt sich die Haut durch die Bildung einer sog. Lichtschwiele (Verdickung der Haut) durch die Produktion von Melanin (brauner Hautfarbstoff) sowie Reparaturmechanismen, die in der Lage sind, bereits erfolgte lichtbedingte Schäden an der DNS (Erbsubstanz) zu korrigieren.


AUSTAUSCHFUNKTION

Wichtigste Austauschfunktion der Haut ist die Abgabe von Wärme zur Temperaturregulation des Körpers. Dies erfolgt durch Verdunstung von Schweiß auf der Hautoberfläche sowie von Wasser, das unmerklich durch die Hautoberfläche austritt (sog. Perspiratio insensibilis).
Für den Hautarzt ist die Fähigkeit der Haut, aufgetragene Substanzen aufzunehmen, von therapeutischer Bedeutung.
Die Aufnahme von Allergenen durch die Haut spielt z.B. bei Kontaktallergien eine wichtige Rolle.


REIZAUFNAHME

Eine ganz wesentliche Aufgabe der Haut ist die Aufnahme und Übermittlung von Reizen aus der Umwelt:

  • Tastsinn
  • Temperaturempfinden (Kälte- und Wärme)
  • Schmerzsinn

Für jede dieser Empfindungen gibt es eine Vielzahl von Empfängerstrukturen (Rezeptoren), wodurch man zB. Schmerz als breite Palette von hell bis dumpf empfinden kann, die Blinde in die Lage versetzen, Blindenschrift zu lesen, die uns minimale Temperaturunterschiede wahrnehmen lassen.
Juckreiz wird von denselben Nervenfasern übermittelt, die auch Schmerzsensationen leiten, geringe Reize führen zum Juckreiz, stärkere zu Schmerz. 


ABWEHRFUNKTION

Die Haut als Grenzorgan zwischen Körper und Umwelt spielt eine wesentliche Rolle zum Schutz des Organismus vor Infektionen und dem Eindringen krankheitserregender Substanzen.Komplizierte Abwehrmechanismen unterscheiden zwischen "eigen" und "fremd" und eliminieren körperfremdes Material. Stoffe, die eine spezifische Immunantwort auslösen, nennt man Antigene, der Körper reagiert auf sie mit der Bildung von Antikörpern. Diese Reaktionen sind Grundlage einer Vielzahl immunologischer Vorgänge wie z.B. der Gewebeabstoßung bei Transplantationen, allergischer Reaktionen wie z.B. Heuschnupfen, Bienengiftallergie, Kontaktekzem, Arzneimittelallergie, Nahrungsmittelallergie, Nesselfieber (Urtikaria) u.v.a. Die Kenntnis dieser Vorgänge macht man sich in der Medizin z.B. bei der Schutzimpfung, aber auch bei Hyposensibilisierungsbehandlungen bei Heuschnupfen, allergischem Asthma bronchiale oder Bienen-/Wespengiftallergie zunutze. Greift das Immunsystem fehlerhafterweise körpereigene Strukturen an, kommt es zur Entwicklung einer sog. Autoimmunerkrankung.


KOMMUNIKATION

Und nicht zuletzt ist die Haut das Kommunikationsorgan des Menschen schlechthin. Mit ihr tritt der Mensch zu seinen Mitmenschen in Kontakt: Spannkraft, Freude, Erregung, Schmerz, Liebe, Traurigkeit – viele Empfindungen gehen über die Haut. Nicht immer drückt die Haut das Selbstgefühl des Menschen so aus, wie der sich das wünscht. Es stören ihn Alterserscheinungen wie die depressiven Mundwinkel- und Nasolabialfalten oder Mimikfalten wie die „Zornesfalte“, es stört ihn das Schwitzen in bestimmten Hautbereichen, die Sprödigkeit, das „Fettglänzen“, die Schuppung, die Schlaffheit uvm. - hier tritt die kosmetische Dermatlogie auf ihren Plan mit den vielfältigen dermato-ästhetischen Möglichkeiten, die heute zur Verfügung stehen. Für weitere Informationen klicken Sie hier.