←Zurück zu den Leistungen

Proktologische Diagnostik und Therapie
(Hämorrhoiden, Analleiden)

Die Praxis ist als proktologische Schwerpunktpraxis durch die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns anerkannt. Störungen im komplizierten anorektalen Bereich (After, Enddarm) sind häufig, etwa 70% der Bevölkerung leiden ständig oder gelegentlich an proktologischen Beschwerden. Ein Arzt wird jedoch häufig erst bei "Unerträglichkeit" aufgesucht, einerseits, weil sich die Betroffenen ihres Leidens schämen, andererseits aber auch, weil viele nicht wissen, an wen sie sich mit diesen Problemen wenden können.

Dabei ist gerade im frühen Stadium proktologischer Erkrankungen die Behandlung oft unkompliziert und wenig belastend für den Patienten, zudem kann in überraschend vielen Fällen relativ rasch geholfen werden.

Die wichtigsten diagnostischen und therapeutischen Verfahren, die wir in der Praxis anwenden, sind:

  • Diagnostik und Therapie von Analekzemen und Hautkrankheiten am After wie Schuppenflechte, Knötchenflechte, Lichen sclerosus uva. einschließlich Infektionen (Pilze, Würmer, Bakterien)
     
  • Therapie störender Vorpostenfalten (Marisken) am After. Sie erfolgt meist durch elektrochirurgische Abtragung, auf Wunsch auch besonders gewebeschonend mit dem Laserskalpell.
     
  • Akuttherapie der Analvenethrombose: Die Eröffnung des sehr schmerzhaften Blutgerinnsels am After bringt oft schlagartige Linderung der Beschwerden. Die weitere Behandlung wird dann z.T. bei uns, z.T. zu Hause durchgeführt.
     
  • Therapie der Analfissur: Bei der Analfissur handelt es sich um eine äußerst schmerzhafte Geschwürsbildung am Darm meist in Steißlage. Sie kann hinter einer sogenenannten Wächterfalte versteckt sein, ist jedoch mit der Spreizspekulumuntersuchung im allgemeinen gut aufzufinden. Die Therapie besteht in der Ätzung des Wundgrunds, Dehnung des Schließmuskels und gegebenenfalls Unterspritzung in örtlicher Betäubung. Nur im Ausnahmefall ist eine operative Therapie notwendig. Je länger eine Fissur besteht, umso schwieriger ist ein Behandlungserfolg zu erzielen.
     
  • Therapie entzündlicher Veränderungen im Enddarmbereich (KryptitisProktitis): Am Übergang zwischen innerer und äußerer Schleimhaut des Darms spielen sich häufig entzündliche Veränderungen ab. Wir führen sowohl eine konservative (antiseptische, entzündungswidrige Behandlung mit Salben und Zäpchen) wie im Bedarfsfall eine invasive Therapie (Veröden, Ligatur) durch. Letzteres gilt vor allem, wenn an dieser Lokalisation sogenannte Analpolypen(hypertrophe Analpapillen, "Katzenzähne") auftreten.
     
  • Therapie der Hämorrhoiden: Entgegen der landläufigen Meinung bilden sich Hämorrhoiden nicht außen am After (- das sind die Marisken -), sondern am Ende des Rektums (letzter Abschnitt des Dickdarms), bis zu 5cm innerhalb des Analkanals. Deshalb kann man durch eine Austastung Hämorrhoiden nicht diagnostizieren! Dies gilt auch dann, wenn Ihnen ein Arzt vielleicht schon etwas anderes erzählt hat (Ausnahme: Vorfall). Hämorrhoiden stellen ein Gefäßpolster an der Innenseite des Darms dar, das sich wie ein Schwellkörper füllen und entleeren kann und damit eine wichtige Funktion bei der Feinregulation der Kontinenz (Stuhlverhaltung) einnimmt. Durch Störungen der Entleerung (Provokationsfaktoren: Übergewicht, geringe Flüssigkeitszufuhr, Verstopfung, erhöhte Eigenspannung der Darmwand und des Schließmuskels) kommt es zu einer Vergrößerung des Gefäßpolsters in unterschiedlichem Aumaß bis – schlimmstenfalls – zum Darmvorfall (siehe Fachgebiete/Schwerpunkte). Häufiges Symptom sind auch Blutungen, die meist frisch und dem Stuhl bzw. Toilettenpapier aufgelagert sind.
    Die Behandlung besteht üblicherweise in der Sklerosierung (Verödung) ähnlich wie bei den Krampfadern. Sie ist schmerzlos, weil sich Hämorrhoiden oberhalb der Grenze der empfindlichen äußeren zu nicht empfindlichen höher gelegenen Darmschleimhaut befinden! Die Behandlung muß im allgemeinen öfters durchgeführt werden. Von uns erhalten Sie einen individuell abgestimmten Behandlungsplan. Durch die Sklerosierung schrumpfen die Hämorrhoiden.
    Bei fortgeschrittenen Hämorrhoiden behandeln wir zusätzlich oder ausschließlich mit der sogenannten Barron-Ligatur: Dabei wird die vorgefallene Schleimhaut bzw. Hämorrhoide mit Unterdruck angesaugt und mit einem Gummiring abgebunden. Durch die Abbindung kommt es zu einer Straffung, das abgebundene Gewebe stößt sich ab (die Methode ist ebenfalls weitgehend schmerzlos).
    Nur in ganz seltenen und schweren Fällen müssen Hämorrhoiden operiert werden.Die Hämorrhoiden-Operation kann nur in der Klinik unter stationären Bedingungen durchgeführt werden.
     
  • Therapie von Analabszessen (periproktitischer Abszeß) und Analfisteln: Die Therapie von Analabszessen erfolgt konservativ (Antibiotika, Wundspülungen usw.) und im Bedarfsfall auch chirurgisch (Abszeßeröffnung).
    Analfisteln stellen meist infizierte und nässende "Kurzschlußverbindungen" außerhalb des Darminneren zwischen dem Enddarm und der Haut neben der Afteröffnung dar. Bei oberflächlichen Fisteln führen wir nach Sondierung, die gegebenfalls nach einer Farbstoffmarkierung erfolgt, meist eine sogenannte Fadendrainage durch: Dabei wird ein sich nicht auflösender Faden durch den Fistelkanal gezogen, im Darm wieder ausgeführt und straff verknotet. Durch den Zug kommt es langsam zu einem "Herauswandern" der Fistel. Der Faden muß von Zeit zu Zeit nachgezogen werden. Ist die Fistel dann schon ganz oberflächlich, kann sie in örtlicher Betäubung gespalten werden.
    Bei tiefen und hohen Analfisteln kann die Fadendrainage versagen. Da Fisteln fast nie spontan heilen, ständig infiziert sind und bei langem Bestehen auch das Risiko einer Entartung (Fistelkarzinom) nicht ausgeschlossen werden kann, ist in diesen seltenen Fällen die operative Fistelspaltung unvermeidlich. Diese sollte nur von einem proktologisch erfahrenen Chirurgen stationär durchgeführt werden.
     
  • Rektoskopie und Rektumbiopsie: Bei entsprechenden Fragestellungen (unklare Blutung oder Schleimabgang aus dem Darm) führen wird die starre Rektoskopie durch, mit der die letzten 20-30cm des Enddarms eingesehen werden können. Die Untersuchung ist wenig belastend. Sie erhalten von uns ein sogenanntes Mikroklist®, mit dem Sie rund zwei Stunden vor der Untersuchung abführen. Die Rektoskopie selbst wird ähnlich wie die Proktoskopie durchgeführt. Mit ihr können insbesondere Rektumpolypen, die häufig in einen Darmkrebs entarten, aber auch Rektumkrebs erkannt werden. Besteht ein Verdacht, wird im Rahmen der Rektoskopie schmerzlos ein Gewebestück entnommen (Rektumbiopsie) und zur feingeweblichen Untersuchung verschickt. Die Rektoskopie hat einen enorm hohen Stellenwert, weil über die Hälfte der Fälle von Darmkrebs im damit einzusehenden Enddarmabschnitt entstehen.
     
  • Erkennen und Behandlung funktioneller Störungen im Enddarm- und Afterbereich. Häufig ist ein stark erhöhter Spannungszustand des Schließmuskels (Sphinkerspasmus) mitverantwortlich für proktologische Erkrankungen (Hämorrhoiden, Analekzeme u.a.). Die Behandlung erfolgt durch Analtraining, manuelle und mechanische Dehnung (Analdehner), aber auch mit schließmuskeltonussenkenden Medikamenten. Sie erhalten eine genaue Anleitung.